Sie kommen ihrem großen Ziel immer näher. Große Erfolge erreicht man im Allgemeinen nachdem man bereits mehrere kleine erreicht hat. Die beiden Raul´s und Adrián haben diesem Berg bereits eine Menge abgewonnen. Gestern erreichten sie das Lager IV Medical Camp (4.328 m), wo sie ein Materiallager einrichteten und kehrten dann zum Lager III zurück. Sie nutzten diesen Aufstieg, um sich zu akklimatisieren. Ein Aufstieg vom Lager III mit den Pulkas (Gepäckschlitten) ist unmöglich, da die Orographie das Ziehen des Schlittens nicht erlaubt, weshalb sie das ganze Material auf ihren Rücken hochtragen und somit zwei Aufstiege durchführen müssen. Einen haben sie bereits hinter sich und heute gehen sie den zweiten an beenden somit die Akklimatisierung. Nach Erreichen des Lagers IV müssen sie sich erstmal ausruhen und auf ein Zeitfenster mit gutem Wetter warten, das es ihnen erlaubt, das Lager V und anschließend den Gipfel in Angriff zu nehmen. Zum Zeitpunkt des Anrufs war ich gerade dabei, meine Beziehungen bei ein paar Gläschen Bier mit Carlos Pauner zu vertiefen, einem professionellen Himalaya-Bergsteiger und großen Freund. Mit ihm zusammen haben wir einige Expeditionen auf die höchsten Berge unserer Erde unternommen. Ich habe ihm auch das Telefon übergeben und sie haben dann einige Minuten miteinander gesprochen. Pauner hat ihnen abschließend alles Gute gewünscht und kräftig Mut zugesprochen. |
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Die Neuigkeiten von den beiden Raules und Adrián können nicht besser sein. Wir sprechen hier von “Raules”, weil sich dem Team aus Aragonien ein weiterer Raúl aus Malaga dazugesellt hat, ein guter Freund von Raúl Martínez. Beide haben zusammen in San Francisco (Kalifornien) gewohnt, ein Umstand, der sich zweifellos günstig auf die Beziehung auswirken wird.
Wenn ihre Stimmen schon voller Enthusiasmus klingen, sind es ihre Erfolge umso mehr. Tag für Tag setzen sie sich mit britischer Pünktlichkeit mit uns in Verbindung. Trotz der Schwierigkeiten haben sie bisher kein einziges Mal darauf verzichtet, ihrer Verpflichtung nachzukommen, uns über die Lage der Situation zu informieren.
Wir haben uns deshalb bereits an ihren täglichen Fortschritten gewöhnt. Sie machen es einfach, jeden Tag gewinnen sie diesem Berg ein paar Meter ab und haben ihr Plansoll schon mehr als erfüllt. So sind eben die Männer der Berge, entschlossen und engagiert; waghalsig und beharrlich in ihrer Aufgabe. Gestern teilten sie uns mit, dass sie auf das Lager II hochsteigen würden und das haben sie dann auch getan. Ihr Ehrgeiz hat sie jedoch dazu veranlasst, sich danach für ein paar Stunden auszuruhen und dann weiter das Lager III in Angriff zu nehmen, wo sie übernachtet haben und von wo aus sie sich vorbereiten, das Lager IV Medical Camp (4.328 m) zu besteigen.
Der Aufstieg wird bereits nach Verlassen des Lagers III ziemlich schwer werden, mit ein paar ziemlich steilen Steigungen. Wenn sie dann nach rechts gehen, um den Squirrel Point zu umgehen, gelangen sie zu einem komplizierten Abschnitt mit zahlreichen Eisplatten, die an einem Abgrund enden. Nachdem sie dieses Hindernis überwunden haben, kommen sie zu einem freien Feld, das sie schließlich zur Windy Corner führt. Nachdem auch diese und das anschließende Spaltenfeld überwunden sind treffen sie auf eine Zone voller Vertiefungen.
En langer und komplizierter Arbeitstag, aber mit einem klaren Ziel vor Augen. Denn abgesehen von den gewonnenen Höhenmetern kommen sie zudem auf ein Höhenlager, wo sich ein Rangerposten sowie ärztliches Personal befindet. Ebenso gibt es hier ein Telekommunikationszentrum, wo sie u. a. auch Ausrüstung, wie Gurtzeug usw. erhalten können. Schließlich und endlich kommen sie auf 4.328 m, wo sie einige Tage ausruhen werden. Wir fürchten aber, dass es sich eher um einen Zwangsaufenthalt handeln wird, da die Wetterprognosen eher auf schlecht stehen. Deshalb werden sie diese mit den Wetterberichten der Ranger vergleichen müssen, aber von hier aus sieht es jedenfalls nicht sehr ermutigend aus. Von morgen Nachmittag bis Montag morgen werden Niederschläge vorausgesagt. So habe ich es auch unseren Freunden mitgeteilt und nach diesen Angaben werden sie sich auch richten. Ein paar Tage Ruhe werden ihnen zudem helfen, sich besser zu akklimatisieren und die geschundenen Körper zu erholen. Vom Lager IV aus gehts dann ohne Pulkas zum Lager V, wieder zurück zum Lager IV und nochmals hoch zum Lager V und schließlich bis zum Gipfel.
Solche Pläne können am Berg jedoch ziemlich schnell zunichte gemacht werden, denn hier sind wir den Unbilden des Denali ausgeliefert.
Jetzt hoffen wir nur noch, dass das Wetter mitspielt und die Ereignisse für alle günstig ablaufen.
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Dieser Berg zeigt aufgrund seiner geografischen Lage in der Nähe der Arktis mehrere Unterschiede zu den restlichen Bergen, und zwar die extrem niedrigen Temperaturen und die Sonnenstunden. Nur von 00:00 bis 02:00 bildet sich eine Dämmerung, die die kurze Nacht vom Rest des Tages unterscheidet. Dadurch können die Bergsteiger zu jeder Tageszeit weiter klettern.
Sie waren im Camp I angekommen und gaben an, müde zu sein. Jeder muss einen über 50 kg schweren Pulka (Schlitten) ziehen. Diese Trägertechnik ist extrem schwer, da die Kraft mit den Hüften ausgeübt wird und man nicht daran gewöhnt ist. Dazu kommt das konstante Ungleichgewicht, dem die Bergsteiger durch das Abrutschen des Pulkas auf den Abhängen ausgesetzt sind.
Aber sie haben sich nicht für diesen Berg entschieden, um sich beklagen. Sie wollen die Schwierigkeiten bezwingen und kämpfen. Dabei wird ihnen nichts geschenkt, und das wissen sie selbst. Es gibt keinen Gipfel ohne Kampf. Er ist Teil des Spiels zwischen Berg und Mensch.
Adrián und Raúl kennen die Regeln und werden alles daran setzen, den Kampf zu gewinnen.
Morgen werden sie zum Camp II, Kahiltna ( 3.048 m), aufsteigen. Dieser Weg wird wahrscheinlich sehr hart werden, da die Abhänge sehr steil und der Aufstieg demzufolge langsam ablaufen wird. Dabei muss jeder Schritt gesichert und mit Entschlossenheit getan werden, wobei weder Unachtsamkeit noch Entmutigung erlaubt sind.
Die Statistiken sind nicht ermutigend. Nur vierzig Prozent der Bergsteiger, die versucht haben, den Gipfel zu bezwingen, haben es geschafft. In dieser Saison sind schon 2 Menschen gestorben und ein Weiterer ist seit über einer Woche vermisst.
Trotzdem sind unsere Bergsteiger motiviert, diese Herausforderung, von der seit Monaten träumen, anzugehen.
Die eingehenden Informationen sind vielversprechend. Anscheinend erwartet man ein Zeitfenster mit gutem Wetter für mehrere Tage. Das sind zweifellos gute Nachrichten, wenn der Fortschritt der Bergsteiger vorerst nicht durch schlechtes Wetter behindert wird.
Heute ist geplant, dass Adrián und Raúl im Base Camp ankommen, sich dort installieren, ihren Körper an die neue Situation anpassen und die ersehnte Akklimatisierung abwarten.
Diese Stadt ist der letzte große Ort, bevor sie den Mckinley oder Denali, wie ihn die Ortsansässigen nennen, besteigen.
Im Laufe des Tages fahren sie 180 km Landstraße nach Talkeetna. Dort werden sie übernachten und den Flug zum Base Camp Kahiltna (2.225 m) nehmen.
Die Expeditionsmitglieder sind motiviert und können es gar nicht erwarten, den Berg anzugehen, fortzuschreiten und ihren Traum zu erleben.