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El Periodico

Am 9. Oktober veranstaltete Dynatech im Hotel Boston in Zaragoza ein Abendessen zur Ehrung der Expeditionsteilnehmer Raúl Martínez und Adrián Uclés, die die Dynatech-Flagge auf den Gipfel des kältesten Berges der Welt und des höchsten Berges von Nordamerika, den Mount McKinley (6200 m, Alaska), gestellt haben.

Außer unseren Expeditionsteilnehmern und dem Dynatech Personal waren auch Fran Lorente, der Berichterstatter der täglichen Chroniken, die von der Expedition über Satellit gesendet wurden, sowie der Profi-Bergsteiger und Freund Carlos Pauner anwesend.

Nach dem Abendessen erfolgte ein kurzer Akt zur Überreichung der Trophäen als Erinnerung an dieses Ereignis und im Anschluss wurde ein Video der besagten Expedition gezeigt.

Nach der Vorführung konnten alle Gäste die Einzelheiten dieses Abenteuers von den wirklichen Hauptdarstellern hören. Außerdem wurden zahlreiche Fragen über die Welt des Bergsteigens gestellt und ausführlich von unseren Expeditionsteilnehmern, wie auch von Carlos Pauner, dem berühmten „Achttausender“ und angesehenen Gast beantwortet. Er hielt einen außerordentlich brillanten Vortrag über die Bergwelt, ihre Problematik und die menschlichen Grenzen in dieser feindlichen Umgebung.

Die Nachricht wurde in der Lokalpresse wiedergegeben. Beiliegend der entsprechende Artikel.

Carlos Pauner, Adrian Uclés, Raúl Martínez und Fran Lorente

Carlos Pauner (verließ), Adrian Uclés, Raúl Martínez und Fran Lorente (richtig)

21 Juni, 2009

“Hallo zusammen. Der Donnerstag, der 18. Juni, begann mit schlechtem Wetter im Lager IV. Wir waren nicht sicher, ob wir den Abstieg fortsetzen sollten, weil es stark schneite und schlechte Sicht herrschte. Die Wetterprognose sah keine Besserung voraus, aber wir hatten auch keine Lust, unter diesen Bedingungen mehr Zeit als nötig auf dem Gletscher zu verbringen. Also besprachen wir uns mit dem österreichischen Team und beschlossen, eine starke Seilschaft mit 5 Mann zu bilden und uns, unter den nun sichereren Bedingungen, an den Abstieg zu machen. Ohne weiteren Aufschub packten wir alles zusammen, verteilten die Lasten auf die Schlitten und Rucksäcke und begannen mit dem Abstieg. Die erste Etappe bis ins Lager III war sehr hart. Wir mussten praktisch eine neue Spur ziehen, der Schneesturm war äußerst lästig und das steil abfallende Gelände erschwerte den Transport der Schlitten. Nach mehr als zwei Stunden erreichten wir das Lager III. Dort erwartete uns ein Vorratslager mit weiteren Lasten: unsere Skier, Lebensmittel und der dritte Schlitten. Aufgrund der starken Schneefälle brauchten wir ziemlich lange, bis wir alles freigeschaufelt hatten. Die Österreicher taten das gleiche mit ihrem Vorratslager; anschließend brachen wir nunmehr mit fünf Schlitten auf. Das Gelände ab Lager III war nicht mehr so abschüssig, aber das Gepäck war schwerer denn je, und je weiter wir den Gletscher hinabstiegen, desto größer wurde das Risiko, in eine Spalte zu fallen, weshalb wir unsere Vorsichtmaßnahmen verschärfen mussten. Der Unfall der Expedition aus Malaga vom Vortag erinnerte uns daran, dass wir stets auf der Hut sein mussten.

Nach einem langen Marsch erreichten wir das Lager I. Das Wetter war besser geworden, auf dieser geringeren Höhe schneite es bereits nicht mehr, aber die Sonne versteckte sich schon hinter den Bergen; und obwohl sie hier in Alaska in den Sommermonaten nie ganz verschwindet, sinken die Temperaturen brüsk, wenn es “dunkel” wird. Um 21 Uhr schließlich kochten wir uns bei großer Kälte etwas Kleines um wieder zu Kräften zu kommen und schmelzten etwas Schnee, um zu trinken und scmKleinerirz verschwindeter, und u bern auch keine List, mehr . Auch hier hatten wir ein Vorratslager mit Lebensmitteln und Abfällen angelegt, welches wir freischaufeln mussten. Als wir morgens in der Frühe aufgebrochen waren, hatten wir uns auf kein Tagesziel festgelegt. Wir waren schon mehr als acht Stunden auf den Beinen und wir waren müde. Wir hatte noch ca. elf Kilometer vor uns, sieben bei leichtem Gefälle und vier wieder bergauf in Richtung Basislager. Eine Möglichkeit war, hier zu übernachten und erst am nächsten Tag weiter zu gehen; schließlich aber entschieden wir uns, weiter zu gehen. Seitdem wir den Gletscher betreten hatten, hatte dieser sehr an Qualität verloren. Die hohen Temperaturen der ersten Tage und die Schneefälle der letzten hatten ihn in ein Labyrinth von Spalten verwandelt, denen es auszuweichen galt. Durch die niedrigen Temperaturen nachts wird der Schnee verdichtet; aufgrund dessen war dieser jetzt um diese Zeit sicherer zu begehen. Also setzten wir uns um elf  Uhr wieder in Bewegung, bissen die Zähne zusammen und begannen unsere letzte Etappe auf diesem Berg. Diese erwies sich als besonders hart, die Qualität des Schnees war wirklich schlecht, es war sehr schwer, mit den beladenen Schlitten voranzukommen und wir begannen den stundenlangen Fußmarsch in den Beinen und im Rücken zu spüren. Das Donnern von Lawinen, das die Stille der eisigen Nacht unterbrach, begleitete uns ständig auf dieser letzten Etappe. Nachdem wir das eine oder andere Mal den Fuß bereits in eine Spalte gesetzt hatten, glücklicherweise aber mit dem Schrecken davongekommen waren, erreichten wir das Basislager mit dem Namen “Heartbreak Hill”, der “Herzensbrecher-Hügel”. Dieser Ort trägt seinen Namen zu Recht; wenn man nämlich letztenendes sieht, wie hoch das Basislager liegt (300 Meter Höhenunterschied) und wie lange sich diese vier letzten Kilometer noch hinziehen werden, dann bricht es einem nicht nur das Herz, sondern es tut einem auch noch in der Seele weh. Aber so ist das eben mit den Expeditionen; sie stellen deine Ausdauer und Stärke auf die Probe, und du muss alles geben, bis zum Schluss. Es heißt, der Gipfel ist erst erreicht, wenn man wieder im Basislager ankommt, und in unserem Fall ist das Basislager selbst ein eigener Gipfel, im wahrsten Sinne des Wortes.

Wie dem auch sei, nach mehr als zwölf anstrengenden Stunden bauten wir unser Zelt auf und um zwei Uhr in der Nacht zum Freitag konnten wir endlich für ein paar Stunden ausruhen, in der Hoffnung, am nächsten Tag abfliegen zu können. Es war keine angenehme Nacht, wir waren nassgeschwitzt angekommen und durch die Kälte gefror unser Schweiß in den Schlafsäcken. Aber uns war alles egal, waren wir doch schon so nah an der ersehnten heißen Dusche und sauberer Kleidung.

Ein Stuhl aus Segeltuch und eine Jacke, die die Ranger draußen gelassen hatten, ließen uns auf eine gute Wetterlage vertrauen und auch darauf, dass die Sportflugzeuge am nächsten Tag starten konnten. Auf diesem Berg ist es nämlich nicht unnormal, aufgrund schlechter klimatologischer Bedingungen mehrere Tage im Basislager auf den Abflug warten zu müssen.

Als wir es fast geschafft hatten, einzuschlafen, weckte uns eine weibliche Stimme; Lisa, für das Basislager verantwortlicher Ranger, stand draußen am Zelt und fragte uns, ob wir bereit für den Abflug wären, ein Flugzeug unserer Fluggesellschaft  würde in einer halben Stunde landen. Die Freude ließ uns trotz unserer Müdigkeit aufspringen, und in einem Augenblick war alles wieder in den Rucksäcken und auf den Schlitten verstaut, ja, alles war wieder auf dem Rücken und auf den Schlitten, weil es auf diesem endlosen Berg nocheinmal bergauf ging. Aufgrund der immer schlechter werdenden Qualität des Schnees brauchen die Flugzeuge einen längeren Weg zum Starten. So mussten wir erneut länger als eine halbe Stunde unsere Schlitten hinter uns herziehen, die schwerer als je zuvor waren; wir hatten das im Basislager hinterlassene Lebensmittellager freigeschaufelt, das wir für den Fall eines längeren Aufenthaltes angelegt hatten. Um zehn Uhr morgens schließlich luden wir alles problemlos an Bord. Paul, ein Pilot mit langjähriger Flugerfahrung, flog das Flugzeug und wir genossen den wunderschönen Blick aus der Luft auf diesen gewaltigen Gletscher. Als wir den Denali überflogen, mischten sich die Bilder des Schnees und der Berge mit den erlebten Momenten, Tage der Anstrengung und des Zusammenlebens, an die wir uns immer erinnern werden.

Der Mount McKinley, der Denali für die Ortsansässigen, war eine größere Herausforderung als wir erwartet hatten. Die Tatsache, alles selbst bis ganz nach oben schleppen und einen Höhenunterschied von mehr als 4000 Metern überwinden zu müssen, ließ die Expedition außergewöhnlich hart werden. Die Klimatologie, einer der bestimmenden Faktoren dieses Bergs, war uns zwar günstig gestimmt, zwang uns aber auch zu einem schnellen Aufstieg, weil die Wetterprognose für die folgenden Tage ungünstig waren, was sich schließlich bestätigte. Unser überstürzter Aufstieg zum Gipfel ließ keine Akklimatisierung zu und war eine riskante Strategie, was eines der Mitglieder zu spüren bekam… aber die Zeit drängte.

 Wir landeten in Talkeetna, und als wir im Hotel ankamen, gab es mehrere Gründe zur Freude. Der erste, als wir mit dem Team der Expedition aus Malaga zusammentrafen, die uns bestätigten, dass sie bei dem Vorfall mit der Spalte zum Glück mit dem Schrecken und einigen gebrochenen Rippen davongekommen waren. Der zweite die heißersehnte Dusche, nach zwölf langen Tagen, in denen wir stets schweißgebadet waren und kaum Kleidung zum Wechseln hatten.

Aber die größte Freude wurde uns in dem Augenblick beschert, als wir den PC einschalteten und die Chroniken unseres Abenteuers auf der Webpage der Fa. Dynatech sahen. Die Nachrichten von allen, von Familienangehörigen und Freunden, rührten uns zutiefst und wir alle drei lasen, beinahe mit Tränen in den Augen, was Fran mit flüssiger Feder für euch geschrieben hatte und auch eure aufmunternden Nachrichten. Obwohl der Technologie in solchen Höhen Grenzen gesetzt sind, kam euer Ansporn auf irgendeine Art und Weise bei uns da oben an und gab uns in kritischen Momenten Kraft.

 

Von hier aus wollen wir allen danken, die dieses Abenteuer möglich gemacht haben: Dynatech, als Hauptsponsor, der Fahrschule San Mateo in Monzón, dem Patronato de Deportes de Monzón (Städtischer Sportbund von Monzón) und der Comarca del Cinca Medio.

Unser spezieller Dank geht auch an Francisco Lorente, “Fran”, der euch so großartig von unseren Erlebnissen berichtet hat. Beim Lesen kam es uns fast so vor, als sei er bei uns gewesen. Vielen Dank, Fran, und nochmals vielen Dank an alle für eure Unterstützung. Wie Fran in einer seiner Chroniken erzählte, war die Expedition dreifach erfolgreich: wir alle sind zurückgekehrt, wir alle sind gesund und munter, und wir kehren als noch engere Freunde zurück. In diesem Fall möchten wir noch einen vierten erfolgreichen und glücklichen Moment der Expedition aufführen: die große und echte Freude, euch zu lesen und zu fühlen.

Viele liebe Grüße aus Talkeetna, Alaska, an alle von den Rauls und Adrián”

Campo IV nevado

Ungewissheit bis zum Schluss. Die Wetterprognose ist nicht günstig. Außerdem sind die Vorhersagen nicht mehr zuverlässig. Die starken Schneefälle der letzten Tage erschweren dieses Abenteuer. Die Rauls und Adrián sind noch nicht fertig mit dem Berg. Sie müssen noch hinabsteigen, und diesen Abstieg werden sie unter schwierigen Bedingungen bewältigen müssen.

Die Schneefälle haben die Spur verwischt, der Schnee begräbt sicherlich auch das Materiallager unter sich, das sie im Lager III hinterlassen hatten (Schlitten, Skis, Müll und ein paar Lebensmittel). Raúl informierte uns, dass sie den Abstieg angeseilt ausführen werden; ihnen schließen sich zwei Österreicher an, um eine starke Seilschaft zu bilden – eine solide Gruppe bestehend aus fünf Personen, die im Team arbeiten können, so dass der Abstieg unter maximal gesicherten Bedingungen ablaufen kann. Bei der Ankunft im Lager III erwartet sie die schwierige Aufgabe, ihr Material aus dem Schnee freizuschaufeln. Von diesem Standort aus müssen sie dann den Abstieg ins Lager II oder Lager I erneut analysieren. Die Österreicher sind ohne Skier unterwegs, was für die unseren eine Verzögerung bedeutet. Aber wenn die Bedingungen nicht günstig sind, müssen sie ihre Lage überdenken und dann eine Entscheidung treffen.

Die Nachrichten sind nicht ermutigend; gestern fiel eine Gruppe von Bergsteigern in eine vom Schnee bedeckte Spalte; glücklicherweise ist dabei nur eine Person zu beklagen, die sich ein paar Rippen gebrochen hat, während die anderen kleinere Verletzungen davongetragen haben.

Die Spalten, denen sie beim Aufstieg ausweichen mussten, waren nicht von Schnee bedeckt und gut sichtbar, jetzt aber haben diese sich in tödliche Fallen verwandelt. Die Bergsteiger wissen, dass sie da sind, aber sie wissen nicht genau, wo; einige lassen sich eventuell erahnen, aber andere wiederum nicht. Außerdem ist diese Strecke inmitten eines Schneesturms zurückzulegen, eine Spur ist zu ziehen und es besteht die Gefahr tief im Schnee zu versinken. Dieser Berg macht ihnen die Arbeit nicht leicht, aber die Belohnung, der wirkliche Gipfel, wartet in Talkeetna auf sie, und bis dahin gibt es ein Ausruhen.

Der Denali stellt sie bis zuletzt auf die Probe, und sie bestehen diese Tag für Tag.

Ihre Absicht ist absteigen, absteigen und weiter absteigen, ohne klares Ziel (Lager III, Lager II, Lager I); sobald sie entscheiden, anzuhalten um zu schlafen, werden sie sich mit uns in Verbindung setzen und uns ihre Lage, ihre Sorgen und ihre Pläne mitteilen.

Sie sind guten Muts, aber vorsichtig.

 Campo IV Medical Camp Medical Camp (4.328 m)

  Um 16:35 Uhr (Alaska) kamen Adrián Uclés und Raúl Martínez im Lager IV an, wo sie auf Raúl Ruiz trafen. Die drei befinden sich in bester Verfassung. Jetzt bleibt nur noch der Abstieg, aber zuerst müssen sie noch das Gepäck organisieren und sich ausruhen.

 

raul-martinez-en-la-cumbre-del-denali-6194

Raúl Martínez

“Der Gipfel, wir haben es bis zum Gipfel geschafft, wir sind erschöpft, aber wir haben den höchsten Punkt erreicht, höher geht es nicht……… Vielen Dank an alle, die uns unterstützt haben, wir haben es gespürt, wir haben den Antrieb von denen gefühlt, die uns lieben und ermutigen…… Unser Dank geht auch an Dynatech-Elevation als Hauptsponsor, sowie an die Institutionen in Monzón, an die Comarca del Cinca Medio (Landkreis des Mittleren Cinca) und an die Stadtverwaltung von Monzón… Einen Gruß auch an den Aragonischen Bergsteigerverein….”

 

Keuchende Worte, erfüllt von Ergriffenheit, ausgesprochen von einem gebeutelten Raúl Martínez, erschöpft aufgrund der extrem großen Anstrengung, die Adrián Uclés und er unternommen haben, um den 6194 m hohen Gipfel des Denali zu bezwingen.

Der Weg dorthin war nicht einfach, unzählige Trainingssessions, die Suche nach Sponsoren, die an das Projekt glaubten, und das zu einem so kritischen Zeitpunkt wie der jetztige, Erledigungen, Einkäufe… Flug bis Anchorage, Weiterreise mit dem Bus nach Talkeetna, Weiterflug nach Kahiltna (2.225 m), Transportieren von 50 kg Gepäck auf Schlitten nach Ski Hill (2.408 m), weiteres Schlittenziehen zum Kahiltna Pass (3.048 m), daraufhin zum Motorcycle Hill (3.353 m), anschließend hinauf ins Basin Camp bzw. Medical Camp (4.328 m), dann weiter bis ins Ridge Camp (4.938 m). Und schließlich… die entscheidenden Tage.

Die Rauls und Adrián brachen entschlossen zum Lager V auf, davon überzeugt, dass der günstigste Augenblick gekommen war; die Wetterprognose sagte zur Wochenmitte stabiles Wetter voraus und sie mussten dort sein, bereit, um alle ihre Kräfte aufzubieten und sich mit Leib und Seele der Erzwingung des Gipfels zu widmen. Aber das Team begann zu schwächeln, der angestaute Verschleiß machte sich bemerkbar. Als sie am Grat ankamen, entschloss sich Raúl Ruiz dazu, aufzugeben; er war sehr erschöpft und konnte nicht mehr. Ihm war bewusst, dass er auch noch den Abstieg bewältigen musste, und er befand sich nicht in der Verfassung, um weiter zu machen. Raúl R. gelangte an diesen Wendepunkt, wo er entscheiden musste, ob nach oben oder nach unten. Er war der Meinung, dass er, wenn er weitermachte, zu einer Last für das Team werden könnte. Und diese Überlegung gab den Ausschlag; unverzüglich stieg er ins Lager IV hinab. Die Geschichte des Bergsteigertums ist voll von solchen Gesten. Männer, die sich ohne Egozentrik und ohne Lorbeeren zum Rückzug entschließen. Eine kluge Entscheidung, eine Entscheidung, die den Mann, der sie trifft, rühmt. Seine Arbeit war von grundlegender Bedeutung in diesem Abenteuer.

Adrián Uclés und Raúl Martínez ließen ihren Kameraden nach einer Geste des Verständnisses zurück, mit der Absicht, ihre Anstrengungen geltend zu machen und noch ein wenig höher zu kommen. Sie verbrachten die Nacht im Lager V und begannen mit dem Aufstieg zum Gipfel, mit langsamem und schwerfälligem, aber dennoch festem Schritt, in den frostigen Morgen hinein. Hintereinander, in langsamem Tempo, schweigend, die Stille nur vom Krachen des durch die Steigeisen zerbrechenden Eises unterbrochen. Und dann, um 18:30 Uhr, nach acht Stunden andauernder Qual, gelangten sie zum höchsten Punkt Nordamerikas, dem begehrten Gipfel des Denali. Sie versanken in einer Umarmung, Ergriffenheit überkam sie und auf ihren Gesichter strahlte ein breites Lächeln, ein Großteil ihrer Gedanken war im Lager IV, bei Raúl Ruiz, er war auch dabei. Sie begannen mit dem Abstieg ins Lager V, den sie in drei Stunden bewältigten. An diesem unheilvollen Ort setzten sie sich mit uns in Verbindung, um ihre Freude und ihre Heldentat mit uns zu teilen.

Nun bleibt noch der Abstieg an den befestigten Seilen und am Ende der Seile Raul im Lager IV. Ein weiterer einzigartiger Moment, ein Moment, in dem sie den echten Gipfel genießen werden, die Rückkehr.

Ein sehr bekannter Bergsteiger sagte einmal: “Eine dreifach erfolgreiche Expedition; alle kehren zurück, alle sind gesund und munter, und alle kehren als noch engere Freunde zurück……..

 

Sobald sie das Lager IV erreichen, werden sie sich melden.

Zur Zeit haben wir keine Nachrichten von unseren Bergsteigern. Wahrscheinlich ruhen sie sich gerade in einem Höhenlager aus oder steigen zum Gipfel hinauf. Wir hoffen, dass sie im Laufe des Tages mit uns Kontakt aufnehmen.

Sobald wir Neuigkeiten haben, melden wir uns.

Das Grande Finale der Expedition ist in greifbare Nähe gerückt; vielleicht schon in ein paar Stunden, vielleicht in einem Tag erfahren wir, wie es unseren Bergsteigern ergangen ist.

Sie sind zum Camp V aufgestiegen, wieder einmal haben sie die mit befestigten Seilen gesicherte Strecke überwunden. Nun bieten sie der West Buttress die Stirn, dem Grat, der der Route ihren Namen gibt. Dieser Grat ist sehr gefährlich, obwohl die gesamte Route mit Anschlagpunkten und festen Seilen gesichert ist, die ein Vorankommen garantieren. Die größte Schwierigkeit wird ihnen der normalerweise von starken Böen geprägte Wind bereiten, der den Aufstieg über den Grat zu einem riskanten Vorhaben macht.

Der Tag wartet mit keinen sehr günstigen Bedingungen auf; wenn sie aber versuchen wollen, den Gipfel zu erklimmen, müssen sie jetzt unverzüglich aufbrechen. Laut Wetterprognose ist die Wetterlage am Dienstag oder am Mittwoch stabil.

Ihre Körper sind geschunden, Adrián trägt einen doppelten Kampf aus – einerseits die Herausforderung der Hänge des Denali und andererseits seine Rückenschmerzen. Er fühlt sich nicht sonderlich gut, aber er möchte den letzten Rest aus sich herausholen, er möchte bis an seine Grenzen gehen. Die Ráuls sind zwar müde, aber in besserer Verfassung als Adrián. Die Lasten wurden proportional zur momentanen Form der einzelnen Bergsteiger aufgeteilt. Dies wird dazu beitragen, dass die drei sich bis zum höchsten Punkt durchkämpfen.

Sie kämpfen mit Zähnen und Klauen, aus ihren Stimmen, die immer schwächer werden, hören wir Gelassenheit heraus. Die Verbindung ist nicht gut, die Nachrichten werden unterbrochen, die Dialoge laufen langsam ab, mit langen Pausen.

Uns erwarten Momente großer Ungewissheit, diffuse Momente. Sie wissen, dass wir ihren Bewegungen von unserem Standort aus folgen, dass wir sie anfeuern, und das baut sie auf, das gibt ihnen Mut.

Wir wünschten, die Verbindung würde sich normalisieren, aber jetzt gilt es, die Batterie des Satellitentelefons zu rationalisieren; wir müssen uns kurz fassen und die kurze Zeit der Kommunikation maximal ausnutzen. Außerdem entstehen durch die Orographie der Bergs Schatten, die die Übertragung erschweren… Wir melden uns also wieder, sobald es Neuigkeiten gibt.

Vielen Dank für eure Unterstützung.

15 Juni, 2009

Heute ist ein Ruhetag, obwohl das mit der Ruhe relativ ist – in der Höhe kann man sich nicht richtig ausruhen. Besser gesagt handelt es sich um einen Tag körperlicher Inaktivität. Wir liegen auf einem bequemen Daunenschlafsack, der uns vor dem kalten Boden schützt. Zu dritt sind wir in ein winziges Zelt gepfercht; wenn sich einer von uns bewegen will, muss er seinen Nachbarn um Erlaubnis bitten. Draußen schneit es, und ab und zu weht ein böiger Wind, der unser zerbrechliches Heim durchschüttelt. Es herrscht Stille, wir haben bereits über alles gesprochen, wir haben uns bereits alles erzählt. Das feuchte Kartenspiel hat seine Mission auch für einige Augenblicke erfüllt. Die Zeit vergeht langsam. Wir schlafen, schmelzen Schnee, verlassen für ein paar Minuten das Zelt, um uns die Beine zu vertreten, und das Ganze nochmal von vorn. Wir warten, bis es Zeit wird, Mittag zu essen… und dann, bis es Zeit wird, Abend zu essen. Wir öffnen den Reißverschluss unseres Schlupfwinkels und schauen hinaus, um nochmals einen Blick auf die Route zu werfen. Wir sind ruhig, wir wissen, dass wir gut vorbereitet sind. Uns bleibt nur noch die Abschlussprüfung; im Kopf gehen wir noch einmal die Aufstiegsroute durch. Unser Denken konzentriert sich auf den Grat. Wir müssen vorsichtig sein, langsam und mit festem Schritt gehen. Wir hoffen, dass kein Wind aufkommt, dass der Tag kalt und ruhig ist, dass wir vorankommen, auch wenn es schwer ist, Hauptsache, wir kommen voran, dass wir den Gipfel in einem Augenblick erreichen, in dem klare Sicht herrscht, so dass wir ins Unendliche blicken können, dass wir drei in einer Umarmung versinken können, dass wir vom einen Ohr zum anderen strahlen, dass wir uns über das Satellitentelefon mit unserer Familie und unseren Freunden in Verbindung setzen können, um unsere Freude mit ihnen zu teilen. Dass wir uns bei allen, die uns geholfen haben, insbesondere bei Dynatech-Elevation, für ihre Unterstützung bedanken können…

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Raúl Martínez

14 Juni, 2009

Der heutige Mißklang ist das schlechte Wetter. Sie haben es bis auf 5100 m geschafft, bis ein unerwarteter Schneesturm ihnen den Weg abgeschnitten hat. Außerdem hat Adrian Schmerzen im Lendenbereich, die wahrscheinlich auf das anstrengende Ziehen des Pulka (des Schlittens) in den letzten Tagen zurückzuführen ist. Adrian tat dies aber als belanglos ab – ‘die beste Medizin ist sicherlich ein Tag Ruhe’.

Vor dem Abstieg haben sie ein Lager errichtet; der Abstieg war von Schnee und schlechter Sicht geprägt; gesichert an festen Seilen sind sie bis ins warme Lager IV hinuntergeklettert. Es ist schon seltsam mit der Wärme im Lager IV……. , auf 4328 m Höhe, umgeben von Schnee, 4 Tage von der Zivilisation entfernt, machen wir es zu unserem ‘zu Hause’. Ein Ort, an dem wir uns sicher und geborgen fühlen. Ein Ort, an dem du dich nach den Anstrengungen ausruhst und wo  du relaxst, nachdenkst und dich erholst.

Aber inmitten des Elends und der Entbehrungen gibt es immer etwas Positives, etwas, was die Moral hebt. Sie haben einen alten Freund getroffen, den Ecuadorianer Iván Vallejo, der vom Gipfel abstieg. Iván, für seine Freunde Ivancito, ist Professor der Mathematik, der zum Alpinisten geworden ist. Wir trafen mit ihm auf dem Nanga Parbat in Pakistan zusammen, wo er für die spanische Fernsehsendung ‘Al filo de lo imposible’ (Am Rande des Unmöglichen) arbeitete. Auf diesem Berg litten wir sehr, aber wir hatten auch viel Spaß miteinander und knüpften engen Kontakt. Letztes Jahr besuchte er uns und wir verbrachten zusammen ein paar Tage in Zaragoza. Ivancito grüßte sie, ohne sie zu erkennen, aber die vertraute Stimme weckte Raul aus seiner durch die Höhe verursachten Lethargie. Als sie sich erkannten, sanken sie einander in die Arme. Raúl und Iván setzten dann ihren ungleichen Weg mit einem Lächeln fort, das sie für einen Moment die Abhänge des Denali vergessen ließ.

Die Wettervorhersage ist nicht gut, und so steht Ausruhen auf dem Programm. In der Zwischenzeit warten sie darauf, dass es aufhört zu schneien und dass Adrian sich von seinen Rückenschmerzen erholt.

 

13 Juni, 2009

Die Verbindung von diesem Lager aus ist nicht gerade optimal, da durch die örtliche Orographie der Empfang verschlechtert wird.

Die Absicht der Bergsteiger ist es, sich durch Aufstiege zu akklimatisieren und dann das Lager V Ridge Camp (4.938 m) zu erreichen. Auf dem Weg zu diesem Lager müssen sie Steigungen von 45-60° passieren und dann einen Abschnitt mit 250 m Fixseilen überqueren, ehe sie sich dem Bergsattel nähern.

Sie sind sich auch bewusst, dass sie jetzt nicht mehr so schnell vorankommen werden wie in den letzten Tagen. Raúl Martínez meinte, dass der Grat aufgrund des Windes gefährlich wäre und sie bei der kleinsten Widrigkeit ein Depot anlegen und wieder absteigen würden. Jedenfalls würden sie versuchen, so nahe wie möglich an den Durchgang zu gelangen, sodass sie es beim nächsten Versuch bei den Fixseilen leichter hätten.

Man merkt ihnen die angestauten Anstrengungen der vergangenen Tage und den Aufenthalt in dieser unwirtlichen Umgebung an. Die Appetitlosigkeit in größeren Höhen ist ein Faktor, gegen den man ankämpfen muss. Eine weitere überaus anstrengende Arbeit ist das Zubereiten von Wasser durch Schmelzen von Schnee. 4 Liter sollte eine Person am Tag trinken. Das Schlafen auf dem zugeschneiten Boden bedeutet zudem, auch wenn man hierfür die beste Ausrüstung besitzt, einen Teil der Nacht im Halbschlaf zu verbringen, was nicht das gleiche ist wie durchzuschlafen. Ein nach und nach physischer und psychischer Verschleiß, ein Hindernis mehr, dem sie sich stellen und das sie überwinden müssen.

Die Wettervorhersagen sind nicht eindeutig; Dienstag nacht soll es eine leichte Verbesserung geben, aber diese Nachricht müssen sie noch mit den Wetterberichten der Ranger vergleichen.

Als uns Raúl über seinen Gemütszustand informierte, wurde die Verbindung zunächst teilweise und dann vollständig unterbrochen. Hoffen wir, dass die Verbindung morgen besser ausfällt.