Beim Projekt mit dem Namen “DYNATECH-Expedition Alpamayo” handelt es sich um den Versuch einer Gruppe erfahrener aragonischer Bergsteiger, den Gipfel des in der Cordillera Blanca der peruanischen Anden gelegenen Alpamayo (5.947 m) zu erklimmen.
Warum der Alpamayo? Wenn sich ein Bergsteiger einer Herausforderung stellt, tut er dies nicht nur aus einem einzigen Grund. Das Projekt “DYNATECH Alpamayo” ist die Fortsetzung des Versuchs, den in Alaska gelegenen McKinley, den als “kältesten Berg der Welt” bekannten und mit seinen 6.194 m zugleich höchsten Berg Nordamerikas zu ersteigen, ein Ziel, das erfolgreich zum Abschluss gebracht wurde.
Auf der Suche nach neuen und anspruchsvollen Herausforderungen hat DYNATECH die Augen auf den Alpamayo (5.947 m) gerichtet, der als der “schönste Berg der Welt” bekannt ist.
Gleichzeitig besitzt der Alpamayo eine Reihe von Eigenschaften, die seine Besteigung zu einer Herausforderung von bedeutenden Ausmaßen machen:
Einerseits handelt es sich beim Alpamayo um einen Berg, der aufgrund seiner schönen Linienführung einem massiven Ansturm von Bergsteigern ausgesetzt ist; trotzdem weist er sehr wenige erschlossene Routen (alle vom Ende des letzten Jahrhunderts) auf, was zweifellos viel über die Schwierigkeiten aussagt, die seine Besteigung mit sich bringt. Es gibt nur drei Routen (und eine Variante) auf seiner Südostseite (zweifellos die schönste Seite des Bergs); von diesen ist die direkte französische Route technisch gesehen die komplizierteste.
Unser Team hat sich für diese Route entschieden, was an sich eine noch größere Herausforderung als die eigentliche Besteigung darstellt. Diese Route, die in den 80er Jahren von einer US-amerikanischen Seilschaft geklettert wurde, verdankt ihren Namen dem Besteigungsversuch zweier französischer Bergsteiger, die dabei ums Leben kamen. Die Route ist technisch gesehen kompliziert, mit einer 450 m langen Kletterstrecke über Eis und Schnee, einer durchschnittlichen Neigung von 65º, wobei die letzten 3 Kletterabschnitte eine praktisch senkrechte Steigung von 85-90º aufweisen können.
Neben weiteren Schwierigkeiten, die dieser Berg mit sich bringt, präsentieren sich die unmittelbaren Gefahren in Form von Lawinen, eisigen Temperaturen bei minus 20º C und Windgeschwindigkeiten von bis zu 70-80 km/h; hinzu kommt die Nähe des Pazifischen Ozeans, was sich in einem sehr wechselhaften Wetter ausdrückt. Aus all diesen Gründen wird der Aufstieg zu einem hochriskanten Unternehmen mit niedriger Erfolgsquote.
Es handelt sich also um eine Herausforderung, die begeistert, wenn sie auch ernst und nicht risikiofrei ist. Das Team, das bereits 6000, 7000 und 8000 m hohe Gipfel erklommen hat und deshalb über große Erfahrung verfügt, zeigt sich angesichts dieses Abenteuers vorsichtig und stellt sich auf eine progressive Klimatisierung ein, um eines der größten Probleme zu vermeiden, die sich bei einem Unterfangen dieser Art ergeben können: die Höhe. Und ferner, falls die Umstände es zulassen, um den Versuch starten zu können, eine neue Route auf diesem oder auf einem anderen der großartigen Berge der Cordillera Blanca zu öffnen.
Am Samstag, den 17. Juli, reist das Expeditionsteam in Richtung Lima (Peru) ab; die Rückkehr ist für den 13. August geplant.
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Wir hoffen, dass wir, wie ein großer Alpinist des 20. Jahrhunderts sagte, alle zurückkehren, dass wir als gute Freunde und erfolgreich abgeschlossener Expedition (und zwar in dieser Reihenfolge) zurückkehren.
Ein Dankeschön an DYNATECH!
Raúl Martínez, Fran Lorente und Adrián Uclés
Teilnehmer der Dynatech Alpamayo-Expedition 2010